Nach den rockigen Exzessen von Six Cups Of Rebel begibt sich Lindstrøm für sein zweites Album in diesem Jahr wieder auf vertrauteres Terrain. Smalhans ist nicht weniger dynamisch und bombastisch als sein Vorgänger, es ist aber deutlich weniger rockig. Auf Smalhans wird Cosmic Disco groß buchstabiert. Lindstrøm schichtet Arpeggio auf Arpeggio als wolle er so den Himmel erreichen. „Vossakorv“ erinnert zunächst tatsächlich an barocke Kirchenmusik, eine sakrale Form von Disco, die im Verlauf überdrehter wird, um gegen Ende in ein erhaben-dymamisches Finale zu münden. Die Stücke sind nach norwegischen Nationalspeisen benannt. „Eggedosis“ ist Eierschaum. Das Stück ist aber nicht annähernd so zuckrig wie der Titel es nahelegt, sondern eine dichtere, robustere Variation des sakralen Disco-Entwurfs. Erstaunlich ist, wie Lindstrøm es schafft, dabei nie kitschig oder hippiemäßig verstrahlt rüberzukommen. Der Rhythmus ist immer straff und die Stücke folgen einer eisernen Logik, die jegliche Sentimentalität im Keim erstickt. Der Sound ist dabei so fett und warm, dass man sich darin endlos suhlen möchte.
Stream: Lindstrøm – Smalhans