Die beiden in Amsterdam lebenden Israelis Juju & Jordash waren noch nie für die Leichtlebigkeit ihrer Musik bekannt. In seinen Anfängen pendelte das Duo noch zwischen frei verstandenem Jazz und Techno der Detroiter Schule, mit gelegentlichen Einsprengseln israelischer Musik und einer guten Portion Dub. Drei Jahre nach dem ersten regulären Album, zuvor gab es noch einen lediglich digital erschienenen Longplayer, folgt nun Techno Primitivism. Die beiden aus Haifa stammenden Produzenten wollen dieses Mal viel, viel mehr. Der Dub-Faktor steht über lange Strecken weit im Vordergrund. Der Techno, den Juju & Jordash inzwischen meinen, ist eine Jam-Session unter den Fittichen von Jah Shaka. Dazwischen auch mal Anleihen an Industrial. Es geht sperrig und ambitioniert zu auf Techno Primitivism, häufig zu ambitioniert. Gute Ideen fransen aus und verlieren sich darin, dass Juju & Jordash immer wieder ein Quäntchen zu viel wollen. Nur wenige Tracks, so etwa „Powwow“ oder „Track David Would Play“ (gemeint ist offenbar Move D), verstehen Techno als Clubmusik. Techno Primitivism ist als psychedelische Erfahrung zu goutieren. Das Album hat reihenweise beeindruckende Momente, doch auf die volle Distanz von einer Stunde und 20 Minuten strengt das zweite Album der beiden Israelis doch sehr an und weiß deutlich weniger zu fesseln als der sehr gute Erstling von 2009.
Video: Juju & Jordash – Techno Primitivism (LP Trailer)