Der Pyrolator hat ein neues Album gemacht. Nach 24 Jahren Pause ist das schon eine Überraschung. Nicht, dass Kurt Dahlke in der Zwischenzeit nichts von sich hätte hören lassen, allerdings war er lieber mit den Fehlfarben, seinem Projekt A Certain Frank oder als Remixer unterwegs. Wie bei den Pyrolator-Vorgängerplatten macht sich Dahlke im Titel seinen Reim auf „Land“ und betritt diesmal tatsächlich Neuland in Gestalt von Techno und House. Das ist erst einmal keine schlechte Sache, und wo Pyrolator draufsteht, sollte eigentlich der eine oder andere ungewöhnliche Klang, Effekt und Einfall zu finden sein. Irgendwie ist daraus aber nicht so richtig viel geworden. Zwar hat Dahlke sich ein eigenwillig bestücktes Arsenal an Beats zurechtgelegt und setzt mitunter auch spielerische Akzente bei seinen Sounds. Bloß, was er damit macht, resultiert nicht unbedingt in origineller Clubmusik. Viel zu oft verlässt er sich bei seinen Flächen und Rhythmusstrukturen auf Klischees, ohne dass er sie groß um einen ironischen oder anderweitig witzigen Dreh bereichern würde. Vereinzelte schräge Details gibt es durchaus, doch insgesamt schmeißt sich die Musik etwas zu laut und aufdringlich an die bewährte rheinische Tanzflächenkultur ran.
Stream: Pyrolator – Neuland 1