Die alpenländisch anmutende Zither ist im Kanon elektronischer Musik wohl kein Floorfiller. Darauf zielt Dienz Doppel CD auch nicht ab. Vielmehr fühlt da jemand analog der elektronischen Produktion den Weg vom ‚ganz anderen’ Ursprungssound qua Verfremdung zu ungeahnten Ergebnissen nach. Dienz kann gar nicht Zither spielen, entlockt dem Instrument aber mit unkonventieneller Spielweise urkomisch groovende content:encodeduren. Die wiederum strecken bekannte Protagonisten der Donaumetropole zur ganz eigenen Wiener Mélange. Von DJ DSL über Toscas Rupert Huber zu Cay Taylan. Wie kann man diese Mischung aus Improvisation, Jazzigem, Ambient-Hörspiel und hintergündigen Zither-Partien auf den Punkt bringen? Fraglich. Ebenso, wer das einfach mal so in den CD Player packt. Selbst die Remixe weisen fast noch ein Maß Free Jazz-Spirit auf. Und so denke ich, sollte man Dienz vor allem mal live erlebt haben. Auf www.dienz.at finden Leute, die schon alles kennen, Infos über den ungelernten Zithervirtuosen, der per Loopgenerator auf der Bühne agiert.