Da hat sich wohl jemand gefunden. Bislang verzauberte die Kölnerin Yvonne Cornelius als Niobe durch eine extrem verschrobene und eigenwillige Musik: Auf ihren drei Alben für Tomlab und das Mouse on Mars-Label Sonig baute sie Kulissen, Melodien, Oppulenz auf, um all das im selben Moment wieder niederzureißen und zu zerpflücken. So, als würde sie der puren Schönheit nicht trauen. Und das war eine gute popee, denn geradeaus laufende Beats mit entrücktem Frauengesang gibt es ja nun genug. Nun hat sie aber letztens unter anderem auf der großartigen neuen Wechsel-Garland-LP gesungen, wobei Jörg Follert/ Wechsel Garland das einfach so stehen ließ. Und es wirkt, als habe Cornelius sowohl an Kooperationen als auch an heiler Musik Gefallen gefunden. Denn „White Hats“ ist Niobes zugänglichste LP bislang: Eine Mischung aus Südsee-Träumen, Country-Romantik und Ambient-Folk, produziert mit langjährigen Freunden, zu der Niobe mit ihrer sich immer wieder entziehenden Stimme über die surrealen Seiten des Lebens singt. Es fühlt sich an, als sei Yvonne Cornelius jetzt ganz bei sich. Groß.