Tiny Sticks ist ein ambitioniertes Label aus London, das bisher mit Toby Tobias, Emperor Machine oder Michoacan gefiel. Hinter Dflex verstecken sich mindestens hundert Jahre Londoner Hooligan Soul. Ashley Beedle, Rocky & Diesel, Phil Asher und Luke McCarthy steckten alle einen Finger in den Pudding, der wie eine Mischung aus Jazz-Klavierunterricht und Innervisions-Narretei schmeckt. Auch nicht unlustig sind Mock & Toof. Die kitzeln aus Metro Areas Darshan Jesrani als Remixer eine seiner bisher besten Soloarbeiten. Klingt wie Patrick Adams mit einem Sampler. Das Kleinod versteckt sich jedoch ganz weit hinten, heißt „Lucky“, stellt Gavin Gordon ans Mikrofon und ist so britisch wie lila gefärbtes Großmutterhaar. GJ
Diverse
76
(Frisbee Tracks 076/Intergroove)
Frisbee Tracks haben in den vergangenen zehn Jahren 75 Platten heraus gebracht, das wird mit einer Four-Track-Minicompilation gefeiert. „Uhrwerk“ von Andreas Kauffelt ist ein gut gemachter, aber etwas stereotyper Techhouse-Track, „Corrado“ von 2XR klingt zu volumenarm und in seiner Verspieltheit etwas ziellos. Kalle-Ms „Tutte“ ist eine überraschend harte, bohrende Technonummer, die von einem etwas neben dem Track stehenden, housigen Beat aufgebrochen wird. „Revolvery“ von Jussi-Pekka ist das gelungenste Stück der EP, es treibt die Techhouse-Sounds über die Grenzen ihre Gediegenheit hinaus.