Konzeptalben sind eine schwierige Sache. Häufig ist das Konzept entweder so durch- und kaputtgedacht, dass die musikalische Wirkung gleich null ist. Oder die musikalische Wirkung ist so zwiespältig, dass kein Konzept erkennbar ist. Auf der sicheren Seite steht man immer, wenn die Tracks ineinander übergehen und so zumindest einen technischen Zusammenhang stiften. Umso besser, wenn dann auch noch musikalisch alles aufgeht. Bei diesem Debüt des niederländischen Technoduos Gimikk gehen die Tracks sogar derart gut ineinander auf, das noch nicht einmal die Kopierschutz-Breaks der Promocopy den musikalischen Fluss zu stören vermögen. Wellenhafte Bässe, weites an- und wieder abschwellendes Rauschen halten hier alles zusammen. Dubbige Musik, die unentschieden zwischen House und Techno mäandert. In den Tiefen dieser stellenweise so ruhigen, gar verträumten Musik ahnt man immer wieder Basic-Channel-Referenzen – wenn man sie aber zu hören glaubt, sind sie schon wieder von anderen Klangkombinationen abgelöst worden. Der große ästhetische Coup dieses Albums liegt in der Temporeduktion zum Ende hin – die Hörgewohnheit lässt einen doch eher einen umgekehrten Geschwindigkeitsverlauf erwarten. So steht am Ende mit „Complex“ ein sehr entspannter Track, durch den sich eine aufwühlende, völlig unverständliche Gesangsspur zieht, die in starkem Kontrast zu den federnden Akkorden steht. Das bleibt nachhaltig im Ohr.