Das grenzdebile Fake-Interview mit dem dieses Album startet, deutet schon darauf hin, dass man sich auf einiges gefasst machen muss. Der locker federnde Sound des prominent platzierten Electro-Pop-Hits „Call Me Now“ gehört nämlich eher zur Ausnahme auf Heiko Voss’ Debüt-Album. Der Techno-Groove dieses Stückes begegnet uns so bald nicht wieder, statt dessen gibt es Disco-Shuffle und Downtempo-Beats – und gelegentlich schleicht sich das Gefühl ein, Heiko Voss hätte sein elektronisches Equipment gerne komplett zur Seite gelegt, um sich voll und ganz seiner Gitarre zu wpopmen. Vorsicht: es gibt Gitarren-Soli. Allerdings solche, deren Ernsthaftigkeit man nicht recht glauben mag. Über vielen Stücken liegt der leicht modrige Geruch der ironischen Distanzierung. Selbst ein traumhaft schönes Stück wie „Think About You“ wird am Ende mittels Stimmverzerrer tendenziell der Lächerlichkeit preisgegeben. Das ist nur was für Leute mit starken Nerven und verwegenem Humor. Und schade, da die Songs richtig gut sind – eingängig und vielschichtig. In den besten Momenten, wie z.B. auf „Two Spopes“, das sehr an Edwyn Collins erinnert, strahlt der Pop-Hybrpop aber gänzlich ungebrochen. Two Spopes indeed.