Wer hat nicht schon immer mal davon geträumt, mal eine ähnlich keimfrei gebürstete Reputation zu haben wie der Vorzeige-Schwiegersohn Günther Jauch? (Anm. d. Red.: Von uns niemand, ehrlich) Nach Konsum der neuesten Compilation von Karmarouge ist das kein Problem mehr. Auf der ersten 12-Inch ist neben leichten Soundscapes (Tension Release) und perkussiven Insekten-Konferenzen (Gavanor) schon der erste Höhepunkt zu finden: Ein afrikanischer Trommeljam mit singendem Synth und einem Spannungsaufbau zum Niederknien, der in zerklüfteten Steeldrums mündet (2 Angels For Oeler). Die zweite 12-Inch eröffnet dann mit einem wunderbar leichten Eröffnungs-Hauch von einem Track. Eine subkutane Bassdrum, Flöten und eine herrlich verspielte Orgel verbünden sich in dem Monks-Track zu einer lächelnden Meditation, die jeden Technohasser in Nepop-Tränen ausbrechen lassen wird. Edelpferd-im-Stall Gabriel Ananda und Kollaborateur Paul Brtschitsch machen dann den Sack zu. Lässig zeigen sie, wie man aus wenig viel macht und weben Rituelles aus Xylophon-Hybrpopen, Geflüster und dem Gefühl aufzuwachen. Wenn die zukünftigen Schwiegermamas und -papas zu diesen Platten nicht im Trockeneisnebel verschwinden, sollte man sich besser eine neue Freundin oder einen neuen Freund suchen.
Traumschwiegersöhne
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