Yoshihiro Hanno perfektioniert mit seinem zweiten Album als Radiq seinen abstrakt deepen Sound zwischen groovenden Beats, Freejazz, Dub und HipHop und klingt dabei einmal mehr wie ein halluziniertes Aufeinandertreffen von Andreas Tillander, Akufen, Herbie Hancock und einer dicken Sportzigarette. Die Tracks sind verdammt tief und atmosphärisch ohne dabei zu langweilen, wozu auf jeden Fall auch die Stimme des großartigen Paul Saint Hilaire und die französischen Spoken-Words von Black Crom beitragen. Letzterer eröffnet das Album gleich mit dem bedeutungsschwanger wütenden Streicherpathos von „Riot“, das vor dem Hintergrund der jüngeren Pariser Krawalle fast noch an Strahlkraft gewinnt. Etwas abstrakter geht da schon der Cut-Up-Funk von „Rig, Rig & Panik“ zur Sache, während „Voodoo“ sich in verträumter Deepness übt und „The Ruler“ dann endgültig in verwinkelten Hallräumen entschwindet. Mit den drei Parts des titletracks daddelt sich Radiq dann noch mal kurz ins Zeitlupen-Freejazz-Nirwana bis dann Paul Saint Hilaire mit dem wunderbaren Streicherdub von „The Grass Roots“ ein wirklich feines Album beschließt, das seine wahre Größe vor allem beim durchgängigen Hören über die volle Länge preisgibt.