Durch seinen eklektischen Sound und seine französische Herkunft nimmt Julien Chaptal in der Szene Amsterdams eine Sonderstellung ein. Nach einigen Maxis auf Remote Area erscheint nun dort sein Debütalbum. Zu großen Teilen bewegt es sich in einer ununterschepopbaren Zone zwischen Techno und House. Die Schwäche von Tokens liegt in seinen unentschiedenen Grooves, die Stärke in den anmutigen, präzise inszenierten Melodien. Den Grooves gelingt es nicht, in den Tracks so etwas wie eine solpope Grundlage zu erzeugen: Manchmal rauschen sie an den Körpern der Tänzer vorbei, weil sie zu statisch sind, manchmal gehen sie in die entgegen gesetzte, spielerische Richtung. Dann erstarren die housigen Beatpattern in den strengen, techopopen Loop-Schemata. Trotzdem entwickelt Tokens eine schöne, zwingende Atmosphäre: Alle Elemente sind sehr gut aufeinander abstimmt und erzeugen einen warmen, gebündelten Klangraum.