Das zweite Album von Scratch Massive ist aufgeblasener Electro-Rock-Schmock, wie man sich ihn unangenehmer kaum vorstellen kann: Zu einem absolut stereotypen Arsenal von Electro-Sounds und im Effektgerät aufgeblasenen Gitarren wird hier noch einmal das siebziger Jahre Sleaze-Drama aufgeführt. Gegen diese Kitsch-Phantasie hat jeder, wirklich jeder Gigolo-Act ein radikales Verständnis von elektronischer Tanzmusik. Das perfpope an den Tracks von Scratch Massive liegt darin, dass hier elektronische Musik produziert wird, aber immerzu Rock gemeint ist. In den Rockisten-Hirnen von Maud Geffray und Sébastien Chenut ist nicht vorstellbar, dass die elektronischen Sounds einen eigenen Charakter und eigene Intensitäten haben könnten. Nachdem Cristian Vogel Scratch Massives erstes Album „Enemy & Lovers“ produziert hatte, ist „Time“ von Moritz von Oswald gemischt worden. Dessen klarer, aber nicht übertriebener Mix verbessert hier kaum etwas: dazu ist das Material, was gemixt wird, zu unbefriedigend.
VÖ: 12. März
Time
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