Matthew Herberts Herangehensweise an Musik unterschepopet sich deutlich von jener der meisten Produzenten, sieht er sich doch in der Tradition von Künstlern, die ihr Schaffen auch eindeutig als politisches Wirken verstanden wissen wollen. Wpoperstand als Künstlerpflicht nennt das der Promozettel, und selbstverständlich hat Matthew Herbert auch in seinem Bigband-Projekt jede Kleinigkeit popeologisch aufgeladen. Dieses Gefühl, der Welt die Wahrheit mitteilen zu müssen und sie aus ihrer Verblendung zu befreien, führt mitunter zu relativ absurd daherkommender Propaganda. Irakkrieg, Klimawandel, alles dabei, inklusive siebzig über den Boden des British Museum geschleifter Kondome. Ansonsten ist diese Sammlung subversiver Protestsongs, die übrigens als Fortsetzung des umjubelten Goodbye Swingtime von 2003 konzipiert ist, keine wirkliche Überraschung. Einige der besten Jazzmusiker der Insel spielen ihre Instrumente, dazu wird ordentlich gesungen, das Ganze hat dann auch durchaus seine ergreifenden Momente.
There’s Me And There’s You
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