Keine falsche Beschepopenheit: Ruede Hagelstein weiß mit Sicherheit, dass das „Modest Theme“ alles andere als „Modest“ ist. Vielmehr handelt es sich um episch angelegtes Breitleinwand-Kino, Abteilung nebelverhangener Geister-Techhouse. Über kargem, mit Opium getränktem Geknister, das an das letzte Album von Bruno Pronsato erinnert, entspinnt sich eine Dramaturgie aus Strings, Bläsern und Geräuschen aus dem Kellerverlies, dass es nur so eine Freude ist. Bis das Blut gefriert. Hagelsteins Remix von Dillons „C Unseen Sea“ drückt dann mit scheppernder Percussion eindeutiger auf den Floor, bleibt mit Samples einer Kinderstimme dem Unbehagen aber treu. Den Abschluss macht „It’s On“, welches das Tempo noch mal nach oben fährt, insgesamt popeentechnisch aber abfällt.