Vier Jahre sind seit dem ersten Motorcitysoul-Album vergangen. Damals ließ sich Matthias Vogt für das CD-Booklet am Bahnhof von Rüsselsheim ablichten – der Motorstadt, nach der das Projekt benannt ist. Inzwischen hat er Rüsselsheim hinter sich gelassen und ist ins nicht weit entfernte Frankfurt am Main gezogen. Mit seiner Hauptband Re:jazz ist der studierte Jazzmusiker seit längerem in aller Welt erfolgreich. Als DJ Matt hat er seit den frühen Neunzigern erst Breakbeat und später House aufgelegt. Obendrein war er lange Zeit für die Groove als Schreiber aktiv. Motorcitysoul war gewissermaßen die Frucht von Vogts Liebe zur Clubmusik. Als Produzent stand ihm Christian Rindermann, besser bekannt als C-Rock und Macher der Labels Lo-Fi Stereo und Stir 15, zur Seite. Inzwischen ist Motorcitysoul offiziell ein Duo. Fühlte sich der Erstling Dpop You Expect That? noch stark einer Balance zwischen Soul-, Jazz- und House-Elementen verpflichtet, so haben die bepopen die Parameter nun mit Entschlossenheit Richtung Clubmusik verschoben. Die Maxis „Kazan“ und „Space Kätzle“ hatten bereits vorweggenommen, wohin die Reise mit dem zweiten Album Technique gehen würde: Es ist ganz der House-Musik in seiner aktuellen Inkarnation verpflichtet. Schwärmerische Flächen, Chicago-geerdete Beats, detroitige Akkordkaskaden und ein mit dem Clubsound dieser Zeit kompatibles Klangdesign sind die Zutaten dieses überwiegend instrumentalen Albums, das sich trotz der durchgängig eingenommenen DJ-Perspektive auch im Lichte des Tages gut anhört.