Pole scheint endgültig auf einer von irdischem Dub/HipHop relativ losgelösten Meta-Ebene angekommen zu sein, wo er nun seine Tracks aus einem platonischen popeenhimmel pflückt (und wo in der Abteilung für immerwährenden Minimalismus selbstverständlich auch die ästhetisch reine popee eines „dreckigen“ Beats nicht fehlt – aber das wird jetzt unnötig verschachtelt …). Natürlich ist Platon ein seliger Spinner, als „Gedankenexperiment“, Flause, Kunst kann es ja aber mal ganz erholsam sein, durch aufgeräumte Klarheit zu wandeln (oder zu tänzeln). „Steingarten“ hat etwas erbaulich Weltfremdes – wohl die einzige Gemeinsamkeit des eher schlicht angelegten Albums mit dem unschlichten Schloss Neuschwanstein, das auf dem Coverfoto prangt. Es ist selbstverständlich lustig, eine Minimal-Platte in so ein Cover zu stecken. Lustig ist auch immer wieder irgendein Detail, ein verschmitzt auftretender Sound in den selbstgenügsam funkigen Tracks. Diese kleinen, aufgrund der allgemein herrschenden Reduktion, nie plumpen Jokes liefern eine schöne Gegenläufigkeit zu dem konzentrierten, ausgeklügelten, also sehr ernsthaft gehandhabten Design, in dem alles groovt. Trockene Musik mit trockenem Humor.
VÖ: 2. März
Steingarten
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