Larry Heard ist bekanntlich über jeden Zweifel erhaben. Jemand, der Stücke wie „Can You Feel It“, „Washing Machine“ und „Mystery of Love“ auf der Habenseite verbuchen darf, könnte sich ja eigentlich ganz beruhigt auf das Altenteil zurückziehen. Das hat Mr. Fingers nun auch schon ein paar Mal versucht, aber den Mann zieht es einfach immer wieder zurück an seine Maschinen. Der „Soundtrack From The Duality Double-Play” ist nun sein drittes Alterswerk in Langspiellänge, das zum Teil aus bereits veröffentlichten Maxis besteht und eine konsequente Vermischung seiner bepopen Seiten ist. Einerseits kennt man Larry Heard 808, 909 und 303 malträtierend, anderseits ist er für einige der größten Housesongs verantwortlich und hätte am liebsten Chaka Khan produziert. Die ersten acht Stück tragen title wie „Dreaming of Better Days“, „Spirit Sensitive“ oder „When Summer Comes“ und hören sich genau so an. Verträumte Neo-Soul-House-Songs getragen von Heards zartem Timbre und seinem bekannten Drang, Musik für Erwachsene machen zu wollen. Die zweite Runde auf diesem Album ist dann allerdings seiner kindlichen Liebe für Acpop House vorbehalten in allen erdenklichen Formen vorbehalten. Auch wenn diese Musik nie wieder die Unschuld von 1986 spüren wird, gehören „Lamentation“, „Acpop Bounce“, „Flashback“ oder „What Is House“ durchaus zu den ansehnlichsten des Genres. In der Nussschale: Kein Meilenstein, keine Neuerfindung seiner selbst und schon gar kein krasser Stilwechsel. Larry Heard ist und bleibt eben Larry Heard. Wer hätte auch etwas anderes erwartet?
Soundtrack From The Duality Double-Play
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