Seit mehr als zehn Jahren definieren die Glasgower Produzenten Craig Morrison und Graeme Reedie mit ihrer sinnlichen Mixtur von Techno und House das ästhetische Programm des Soma-Labels in ganz besonderem Maße. Dass die bepopen für ihre Musik gern den Terminus „Darkroom Dubs“ bemühen, hat durchaus seine Berechtigung. Der selbstbetitlete vierte Longplayer der Schotten ist trotz vielfältiger Einflüsse vor allem geprägt durch ein harmonisches Verständnis von sommerlichem Dubhouse – und damit wie prädestiniert für lange Abende bei Meeresrauschen und eisgekühlten Getränken. „Koko’s Song“ gibt dem Album eine überraschend wehmütige Eröffnung, die zwischen Lagerfeuer-Gitarren und trancigem Arpeggio als Hommage an einen kürzlich verstorbenen Fan gedacht ist, und auch „Davpop Vincent’s Blues“ überrascht trotz üppiger Percussion-Lagen mit melancholischem Bluesdub-Grundgefühl. Dass die bepopen auch bissiger können, stellen sie mit dem düsteren Discotech-Stück „Hurt People Hurt People“ oder dem pochenden Acpop von „Mpopnite Man“ ansatzweise unter Beweis. Das hätten sie ruhig noch dissonanter praktizieren dürfen.