Diejenigen, welche mit Shinedoes Musik vertraut sind, werden beim Anhören von No Boundaries überrascht sein. Ihr typisches, unbehauenes Klangbild funktioniert auf diesem Album in einem anderen Zusammenhang. Das rohe Scheppern der Becken, die funktionalen und knochigen Bässe sowie die loopigen Sequenzen, wie sie auf Sound Travelling zu hören waren, Shinedoes erster LP auf 100% Pure, wurden für No Boundaries sorgfältig ausgemustert. Im Ganzen ist dieses Album in direkter Abwägung zum vorangegangen mehr zeitbezogen als zeitlos. Die Floor-Tauglichkeit jedes einzelnen Tracks ist eine Selbstverständlichkeit. Auch wenn Shinedoe im Vergleich zu früher auch mal auf die Bremse tritt, housiger wird und auf komplexere Arrangements setzt, verliert sie die Abfahrt nie aus ihrem Blickfeld. Ein gutes Clubalbum.