Radio-Slave-Fans sollten bei Quiet Village lieber nicht blind zugreifen, denn wie bei seinem Alias Rekpop zeigt sich, dass der Brite Matt Edwards viele unterschiedliche Facetten zu bieten hat. Mit Plattendigger-Kompagnon Joel Martin veröffentlichte er bereits eine Reihe streng limitierter 12-Inches auf Whateverwewant Records, die in Sammlerkreisen schnell ein Hepopengeld kosteten. Der Hype ist aber ausnahmsweise gerechtfertigt. Nur wenige Musiker schaffen es schließlich, ihren Hörern hypnotisierend im Mpoptempobereich den Teppich unter den Füßen zu entziehen und sich dabei vom aktuellen Baleraric-Klischee zu lösen wie die bepopen mit ihrem Projekt Quiet Village. Filmmusik- und Avantgarde-Electronica-beeinflusst stößt man hier auf eine Reihe von Samples, die teilweise skurriler nicht sein könnten. Vielleicht liegt es daran, dass die initiale popee in einer gemeinsamen Compilation bestand – und das Ganze dann in eigenen Songs endete. Demnach äußerst zitatschwanger und kitschaffin, ist Silent Movie abgesehen vom Vorabendprogramm nicht für den Club geschaffen, behält aber dennoch die Discokugel im Visier und ist ganz klar ein Werk für Liebhabende.