Wie urteilt man über eine Mix-CD, auf der sich mehr als 50 Tracks innerhalb von rund 78 Minuten drängen und mit rein akustischen Methoden nur schwer zu sagen ist, wo Anfang und Ende ist. Und wer Magda schon mal hat auflegen hören, könnte sich bestens vorstellen, das ihr eine DVD mit wesentlich längerer Laufzeit noch fiel besser gefallen hätte. Nun fehlt plötzlich der fokussierte Blick auf einzelne Nahtstellen und man muss wie bei einem komplex verwaschenen Gemälde von Gerhard Richter einige Schritte zurück treten und dann neu zum Urteil ansetzen. Hilft der title vielleicht zur Meinungsbildung? Klar, tanzen kann man hier über die ganze Laufzeit, aber Magdas Methodik scheint auf den ersten Blick dem Tänzer immer wieder die Ansätze zu rauben. Während man sich gerade auf eine Soundlinie eingependelt hat, wird den eigenen Füßen schon wieder ein anderer Klangteppich unter die Füße geschoben. Richie Hawtin hatte bei seiner letzten „DE:9“ ein ähnliches Set-Up, erlaubte den Höhepunkten aber noch wesentlich mehr Raum. Beim Set der gebürtigen Polin muss man wesentlich mehr Geduld mitbringen und wird dann im letzten Drittel entlohnt. Gekrönt von einem sehr schönen Schluss mit Verneigung vor dem Old-School-Chicago-Sound. Wirkliche Extreme lässt Magda aber nicht zu und ihr extrem kontrollierte DJ-Arbeit kann dabei leicht zur Wissenschaft mutieren. Music for the masses? Nicht wirklich. Lost in music? Auf jeden Fall.
She’s A Dancing Machine
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