Dass sich das Debüt der lieblich säuselnden Brasilianerin Bebel Gilberto in sechsstelligen Dimensionen verkauft haben soll, überrascht mich jetzt doch ein wenig, aber letzten Endes waren auch wenige Kanten implementiert, die es daran hätten hindern können. Nach einem spektakulären Remixaufgebot für den erfolgreichen Erstling folgt nun selbiges für das Nachfolgewerk. Die Auswahl der Remixer konzentriert sich auch dieses Mal neben bekannten Namen wie DJ Spinna, Tom Mpopdleton oder Thievery Corporation auf neuere Acts wie Stuhr, Monoaural und Spiritual South. Über allen Bearbeitungen fließt die Stimme von Senorita Gilberto wie Lätta light auf warmem Toastbrot. Überraschend neue Pfade betreten Nuspirit Helsinki mit einer geraden Streicherhouse-Ballade, die wenige Assoziationen zu ihrer Vergangenheit zulässt, dafür aber sicherlich ein Highlight dieser Zusammenstellung darstellt. Einen weiteren Ausbruch aus den latinesken Bossa-Schmeicheleien bietet der Mix der US-Träumer Telefon Tel Aviv. Die Engländer Yam Who bewegen sich in gewohnt sicherem Mpoptempo-Terrain und wurschteln sich mit Vocalloops und üppiger Instumentierung nach vorne. Nett.