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Real Life Is No Cool

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Dass der gute Lindstrøm auch mal mit einer Produktion um die Ecke kommt, die einen nicht komplett aus den Socken pustet! Nach dem epochalen, in drei kolossal langen Tracks das ganze Universum durchmessenden Album Where You Go I Go Too im Jahr 2008 und dem Prog-Geknödel II mit Buddy Prins Thomas aus dem Vorjahr ist das vorliegende Album jenes, das zur Abwechslung mal am herkömmlichsten als Popmusik funktionieren will. Aber eigentlich war ja alles andersrum: Where You Go I Go Too war in seiner epischen Breite so etwas wie eine direkte Reaktion auf Real Life Is No Cool, das mit seinen zehn – für Lindstrøm-Verhältnisse – knappen Songs samt Gesang ursprünglich die zuerst angedachte und auch fast schon fertig produzierte Platte war. Gemeinsam mit der Sängerin Christabelle, die man unter dem Namen Solale durchaus schon von früheren Arbeiten mit Lindstrøm kennen könnte, entstanden da leichtfüßig schwebende Stücke, die sich zwischen gehauchten Achtziger-Balladen, schwindelig machender Space-Esoterik und geschwindigkeitstechnisch nach ganz unten geschraubtem Disco bewegen. Christabelle scheint in unterschiedlichsten Ausdrucksformen, Nico-hafter Monotonie oder euphorisch sphärischem Gurren etwa, eine Meisterin ihre Faches zu sein, was ihr aber Lindstrøm da an Sounds, Klingklang und federnden Bässen als Teppich bereitet hat, will und will von zwei, drei Ausnahmen abgesehen nicht nach viel mehr als nach Ausschussware und Nebenprodukt klingen. Ab und an muss auch das Wort „solpope“ genügen. Was bei Lindstrøm freilich bloß ein sachtes Scheitern auf sehr hohem Niveau bedeutet.

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