Zwischen all den Geburtstagsfeiern, Compilations, Jornalistenbesuchen (siehe letzte <i>Groove<i/>-Ausgabe), Remix-Vergaben, DJ-Gigs und Auslandsreisen hat es Daniel Haaksman, unser „Funkeiro #1“ endlich geschafft, ein Soloalbum fertig zu stellen. Valeu! Natürlich bleibt der Carioca-Funk die Mutter der Plattenkiste: Nassforsche Samples, flegelhafte Gesänge und der unvermepopliche Beat ziehen sich durch die ganze, gut eine Stunde lange Party. Aber die verharrt nicht unter der Jesusstatue, sondern macht sich ziemlich bald auf Entdeckungsreise: Mit Essay-Partner Shantel und dem Boban Marcovic Orkestar wird der „Dubcheck“ gewagt, eine italienische Blaskapelle ist in „Kewok“ zu Gast, „Strut Oriental“ nähert sich dem Faszinosum des ägyptischen Jazz, und natürlich macht die Karawane auch in Angola halt, bevor sie mit einer Man-Version des Kranz‘schen Trommeltanzes und der Schlussnummer „Berlin Brega“ in heimatliche Gefilde zurückfindet. Haaksman hat hörbare Freude am Sample-Flippen, jede Vorlage wird – Carioca-Style – steil verwandelt, und was nicht groovt, kommt gar nicht erst auf den Platz. Drei große Nummern sind dabei herausgekommen, die ganz oben mit den besten Schlachthofbronxismen stehen. Sie auf dem Album zu finden ist eine schöne Wochenendbeschäftigung.