Der Versuch mancher Freestyler, möglichst viele Stile zu fusionieren, führt nicht selten zu plakativen Ergebnissen. Vor allem dann, wenn physische und psychische Energie mit Hektik verwechselt oder Originalquellen falsch interpretiert werden. Roskow Kretschmann (Jazzanova) alias Sygaire alias Kosma dagegen erfühlt die Ursprünge und weiß, wie er seine Eindrücke authentisch verarbeiten kann. Neun Jahre nahm er sich Zeit für einen weiteren Kosmos mannigfaltiger Sounds, für neue Aspekte in Langform, für faszinierend lebendiges Drum-Programming. Davon möge sich bitte auch das ZDF überzeugen: ironischerweise ist Kosmas title „Aspekte“ nämlich das längst überfällige Update der „Auslandsjournal“-Erkennungsmelodie. Ganze Filme ließen sich mit Kosmas soundtrackartigen Epen vertonen. „Le Fleur Seul Dans Le Jardin“ zum Beispiel würde einem französischen Liebesfilm aus den 60er-Jahren alle Ehre machen, „Odessa“ gar als Teil einer modernen Oper funktionieren. Für „Kioku Kouka“, Kosmas Beitrag zum Filmfestival „Nippon Connection“, möchte man die 37. Kammer der Shaolin einführen, zu „Small Swinging Istanbul“ nicht nur den Bauch, sondern auch den Kopf tanzen lassen. Worldwpope Music.