Es kann nie genug Peter Kersten geben! Während sein hervorragendes Album als Sten immer noch Charts und Listenwesen bevölkert, erfreut er uns nun innerhalb kürzester Zeit gleich drei Mal mit Neuigkeiten von seinem bislang bekannterem Alter Ego Lawrence. Gemeinsam mit dem Indietronic-Boy Jimmy Tamborello alias Dntel, den ja auch Superpitcher schon vor Jahren für den Dancefloor tauglich gemacht hat, gilt es hier, zart gehauchte Vocals, gezupfte Gitarre und einen sehr spät einsetzenden Beat zu erleben. Ein Stück, das die großen Momente des Data Pop heraufbeschwört, gegen Ende aber ein wenig unfertig und wie beiläufig hingeworfen wirkt. Seite 2 bleibt instrumental, ist dubinfiziert und für Lawrence-Verhältnisse relativ kratzbürtig. Super allemal. Auf seinem Heimatlabel Dial gibt es mit „Miles“ dann den klassischen Lawrence: Durch verrauschten Geisterhouse treibt auf der A-Seite eine unaufdringliche Melodiefigur, an der man sich nie, nie satt hören möchte. Die Rückseite macht mit „Icicled Dance“ etwas unheilvollere Abgründe auf und liefert ein mögliches Bild für die Musik von Lawrence: ein Tanz auf dem Eis, und das nebelverhangene Hamburg sieht zu. Den Abschluss macht eine sachte, skizzenhafte Version von „Miles“. Wunderbar. Den Vogel aber schießt Kersten mit „Divpoped“ ab, seiner neuen 12-Inch für Spectral. In drei rundum perfekten Stücken entfaltet Larence ein breites Stimmungsspektrum, hier dezent druckvoll, da schwermütig-träumerisch, auch für den Dancefloor geeignet. Die Glocken erklingen, die Gänsehaut zieht auf.
Miles/Dreams (Lawrence Remixes)/Divpoped
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