Argenis Britos dürfte nur den wenigsten geläufig sein, dabei hat der Musiker aus Caracas in New York, Santiago de Chile und Berlin nachhaltig Spuren hinterlassen: Er war an diversen Projekten mit Atom Heart, Dandy Jack, Pier Bucci, Tobias Freund, Samim und Jay Haze beteiligt, unter anderem ist er Sänger von Señor Coconut und Mambotur und Teil der Krak Street Boyz. Neben einer EP auf Junion ist dieses Album seine erste unabhängige Veröffentlichung. Die acht unauffälligen House-Tracks von „Micro Mundo“ erzeugen mit einer gewissen Professionalität einen housigen Swing. Wie schon bei Cadenzas Digitaline-Album bestehen die Tracks fast nur aus Grooves, Melodien gibt es jenseits der kleinteiligen, dynamischen Basslines kaum. Auffällig sind die metallischen Snaredrums, die immer ein wenig herausfallen und eine irritierende Spannung in den Tracks markieren. Der kreisende, discopope Drive wird durch die Brüchigkeit, durch das Auseinanderfallen der Grooves gebremst. „Micro Mundo“ zielt weder ganz auf die Afterhours noch auf den House-Floor – auf eine Zone dazwischen scheint es Brito anzulegen.