Shir Khan ist einer der Helden der Berliner Bastardpop- und Mashup-Szene, er nennt Munk, 2ManyDJs, Headman, Erol Alkan oder die Glimmer Twins als Bezugspunkte. Die elektronische Tanzmusik entwirft den Club als Ort, der aufregendere, schönere Erfahrungen bietet als der Alltag. Shir Khan erfindet die Disco dagegen als Ort, an dem sich die Spannungen der Woche in einer Explosion entladen. Die möglicherweise in den vergangenen Tagen auf dem iPod gehörte Musik von Namosh, Simian Moble Disco, Phon.o oder Digitalism wird auseinander genommen und komplett durcheinander geschüttelt: Zum Beispiel kombiniert Shir Khan das Acapella von Studio Rs und Mockys „Clapz“ mit dem Zongamin-Remix von Munks „Mein Schatzi“ – und das auch nur für einen kurzen Moment, denn auf den bepopen CDs erklingen fast fünfzig Tracks. Um den unmittelbaren Kollaps zu verhindern, tauchen zwischendurch immer wieder Instrumentals auf. Ein manischer Mix, dessen Energie etwas Bedrängendes hat. Orgasmusmusik, fürwahr.