Marc Hellner ist in Chicago kein unbeschriebenes Blatt. Einerseits als eine Hälfte des audio-visuellen Künstler-Duos Pulseprogramming, andererseits als Mitglied der Chicagoer Band L’Altra. Auf seinem ersten Solo-Album beschwört er ruhige, leicht angefolkte Atmosphären, verhallte Gitarrensounds vor klar klackernden Beats, zu denen er melancholisch-traurig singt. Sehr schön, das Ganze, Art-Pop in der Tradition der Lieder von Talk Talk oder Blue Nile mit einem Zaunpfahlwink in Richtung moderner Minimalisten wie etwa Steve Reich. Der für ein Solo-Album leicht ironische title „Marriages“, also Ehen, ist dabei ernst zu nehmen, ist das Werk doch das Ergebnis zahlreicher Kollaborationen. Etwa mit dem Tortoise-Percussionisten John Herndon oder Josh Abrams von Town & Country. Und natürlich mit Eustis und Charles Cooper, besser bekannt als Telefon Tel Aviv, die nicht nur mitspielen, sondern das Album auch produziert haben. Und das hört man, nicht zuletzt an den Beatstrukturen.