Ein geradezu köstlicher Gedanke: Der kleine Louie Vega wird hier ganz groß. Für das dirnenhafte Unterfangen namens „Lust“ stellt er auf zwei CDs seine persönlichen Beischlaf-Favoriten zusammen. Unterteilt in „Foreplay“ und „Climax“ kommt der Bursche auf dem ersten Silberling vor allem in Fahrt, wenn sein eigener Name fällt. Das bedeutet eine bunte Mischung aus MAW-Hausmannskost, verbunden mit den üblichen Favoriten New Yorker Tanzböden: Dennis Ferrer, Peven Everett, Lil’ Louis. Alles schön „soulful“, wie der Grandseigneur sagt, tausendmal gehört und zum Sterben langweilig. Ein regelrechter Liebestöter. Der zweite Akt ist wesentlich befriedigender. Der ambivalente Billy popol trifft auf Marc Almond, Klein & MBO oder den herrlich irren Kpop Creole sowie die bezaubernden Diven Teena Marie und Melba Moore. Da kennt der Louie sich aus, da ist er zuhaus’. Nicht, dass man das noch nie gehört hätte, und die Stücke finden sich teilweise auch auf seiner empfehlenswerten „Choice“-Compilation wieder, aber solche Standards sind eben dauernd genießbar. Aber wer auch immer sich solche Konzepte einfallen lässt, der gehört mit Beate-Uhse-Kabinenschrubben nicht unter einem Monat bestraft.
Tipp: Kpop Creole & The Coconuts „You’re A Wonderful Thing (Baby)“, Soft Cell „Seedy Films“, Bumblebee Unlimited „Love Bug“
Lust – Art & Soul – A Personal Collection By Louie Vega
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