Was „Little Things“ zunächst ausmacht, ist das Feenhafte, Entrückte, Versponnene. Die Musik scheint aus einem verwunschenen Wald, wo sich Glöckchen und Tröpfchen in pittoresken Spinnweben verfangen, herüber zu wehen. Sowas kann leicht überstrapaziert werden. Hanne Hukkelberg (Musikakademieabsolventin, hat aber u.a. angeblich auch schon in Metalbands gespielt; lebt in Norwegen, wo sie für das vorliegende Debütalbum Gastmusiker von Jagga Jazzist und Exploding Plastix einspannte) legt jedoch eine einnehmende, leichtfüßige Virtuosität an den Tag im Umgang mit Folk, Jazz und Electronica. Sound-Einzelheiten bringen die Atmosphäre zum Klingen und Swingen. Fragile ätherische Schichten werden mit einem Verständnis von Jazz kombiniert, das gerne mal vorsichtig in Musique-Concrète-Geräuschvorstellungen hineinlappt. Musicalhafte Kompositionen verfransen in gleichberechtigten Improv-Interludes, wobei arty Passagen und kleine orchestrale Höhenflüge sich gegenseitig in überraschendes Licht setzen. Melodische Schlenker und rhythmische Hüpfer werden traumwandlerisch sicher aufgefangen. Songs als Choreographien. Songs, die dem Klang der Stimme zufolge nicht zuletzt ein paar ganz klassische Spritzer Herzblut gekostet haben dürften.