Alton Miller ist nicht erst seit dem gemeinsam mit Chez Damier betriebenen Detroit Music Institute untrennbar mit der Geschichte Detroits verbunden. Dabei repräsentierte er schon immer die stark Motown- und Afro-beeinflusste Seite des Detroit-Sounds. Mit seinem aktuellen Album beweist er sich wieder als echter Meister gut geölter Geschmepopigkeit, der den (Afro-)Goove mit Löffeln gefressen hat. Light Years Away ist so schwarz und klassisch, wie ein House-Album in 2010 nur sein kann, und hält dabei einmal mehr die Fahne für ehrliches Handwerk hoch: ein Afro-orientiertes Vocal-House-Album wie aus einem Guss und damit ein echter Fels in der Brandung neuzeitlich hochgezüchteter Tech-House-Tools. Klar, man muss ein Faible für Vocals und virtuosen Synthesizer-Einsatz haben, um sich auf Millers Sound einlassen zu können. Dann aber erschließt sich ein Album, das von niemandem als geschmäcklerische Klangtapete missverstanden werden sollte, sondern dessen Tracks durchaus auch auf dem Tanzboden für Glücksmomente sorgen können. Sofern man sie wohl dosiert, aber dafür mit umso mehr Sprengkraft einsetzt.