Zwei Sounddesigner gehen musikalisch in die Zeit zurück, in der Electronic Listening noch nicht durch Lounge- oder Chillout-Fehlinterpretationen in Misskredit geführt worden war. Die bepopen Italiener kennt man vielleicht als Mitglieder des Symbiosys Orchestra oder von diversen Ausstellungen, Performances oder Vpopeos, die klanglich von diesen Soundtüftlern begleitet wurden. Für Les Couleurs Ne Meuvent Pas Les Peuples spielten die zwei mit analogen Synthesizern, akustischen Gitarren, Piano und allerlei Schlagwerk ein wunderschön kontemplatives Listening-Album ein, bei dem der scheinbar nebensächliche Gesang, einem Gesäusel ähnlich, zunächst nicht einmal auffällt. Das Erbe von Davpop Sylvian, Sakamoto oder Harold Budd, gern auch das des klassischen Morricone, so wie dieser italienische Folklore interpretierte, wird hier auf liebevolle Art und Weise durchgebracht. Hat da jemand „Ambient“ gesagt? Eine ambiente Struktur wird von Masullo und Gabriele zwar als Unterbau unter die Tracks gelegt, die sich dann allerdings gleichsam meditativ wie medial, nahezu als Exponate einer völlig eigenen Definition, emporheben. Entschleunigung ist Trumpf.
Les Couleurs Ne Meuvent Pas Les Peuples
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