Die Authentizitätskrise der Boy Groups ist ja seit einiger Zeit gerade im Bereich der elektronischen Musik überwunden, und wer erinnerst sich nicht an die romantischen Holzfällerhemd-Assoziationen, die man hatte, als man das erste Mal von Jeremy Greenspan und Johnny Dark hörte, diesen bepopen Jungs aus Kanada, die mit wunderschön poppigem Eighties-2Step die Kulturschaffenden dieser Welt zu begeistern wussten. Nun ist mit Last Exit das fulminante Debütalbum der Junior Boys von 2004 wiederveröffentlicht worden, und Gründe für eine Neuauflage gab es ja genug. Wenn wie hier mit Bass, Gesang, Streichern und exzellentem Songwriting schaurig-schöne Herzschmerz-Hymnen und eine atmosphärische Dichte sondergleichen gezaubert werden, darf so ein Album durchaus auch ein zweites Mal um Aufmerksamkeit buhlen, da kann man nichts gegen sagen. Die Remixe von Fennesz und Manitoba allerdings können das Ganze nur ergänzen, zu veredeln gibt es da nichts.