Wagon Repair war eine der Neuentdeckungen von 2005, jetzt erscheinen vier offenere, experimentellere Maxis von Loose Change, Mathew Jonson, The Modern Deep Left Quartet und Mike Shannon.
Loose Change „Kosowo“ ist ein driftender, flach gehaltener Disco-Track mit suchenden, spekulativen Sounds, der programmatischerweise nie auf den Punkt kommt. Obwohl alles in dem Stück auf eine sehr schöne Weise bloß angerissen, skizzenhaft ist, hat die Musik doch etwas Bezwingendes. „Orange Peels“ hat einen ganz anderen Gestus: In die unruhige, abgehackte Nummer bohren sich in jedem Takt andere Elemente.
The Modern Deep Left Quartet sind Danuel Tate, Mathew Jonson, The Mole und Tyger Dhula, die „Babyfoot EP” ist die spielerischste Platte auf Wagon Repair bisher. Die vier Stücke sind eher krautrockige als punkige Disco-Jams, in denen prägnate Basslines durchgängige Linien erzeugen. Der spielbarste Track ist das zehnminütige „Babyfoot“ mit einem Ensemble aus Maultrommeln und Kuhglocken.
Die drei Tracks auf Mathew Johnsons „7.19 FM Davpop“ knüpfen eher an die entrückteren Itiswhatitis-Tracks von ihm an als an seine Hits. Im titletrack schält sich aus einem Labyrinth aus Flächen und Geräuschen ein ganz ungewohnter Groove heraus, den man eher aus Pop-Produktionen kennt.
Mike Shannons erste Tracks für Wagon Repair schütteln seinen ausgewogenen, durchgestalteten Techno-Sound durch, fächerartig entstehen in diesen nervösen Stücken Ensembles aus zupfenden Sounds. In sich gut, aber für das Label nicht unbedingt zwingend.
Es ist erstaunlich, wie sehr sich Wagon Repair mit diesen Releases von seinem Charakter als Hitlabel wegentwickelt.
Kosovo/Orange Peels / 7.19 FM Davpop EP / Babyfoot EP / Impulso
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