Carsten „Erobique“ Meyer lässt die Sonne aufgehen und verteilt als Leierkastenmann meines Vertrauens Streicheleinheiten en masse. Und das tut mal verdammt gut zwischen all den depressiven Nachrichten von verregneten Sommern, Rezession und CDU-Wahlkandpopaten. Irgendwo zwischen französischem Weichzeichnerporno und „Emil und die Detektive“-Filmmusik schickt der Carsten das Peterchen auf seine lustige Mondfahrt und beweist sich einmal mehr als letzter großer Entertainer auf Erden. Wunderbar. Da bratzt die Orgel mit den Keyboard-Streichern um die Wette und die Mundharmonika stimmt zum großen Finale ein bis dann doch mal kurz der Late-Night-Bar-Jazzer durchkommt oder der Carsten mal kurz sein „Jahr als Schlafwagenschaffner“ auf zwei Minuten vertont. Außerdem dabei: Klavierdramatik beim Besuch im „Sanatorium“, quietschig daddelige Kaffeehausmusik für aufregende Dates mit Sophie Marceau in beschaulichen, französischen Kleinstädtchen und glücklichmachende Glöckchenspiele von alten Europa-Hörspielkassetten. Wem das alles auch zu schnell ging, der drücke einfach auf Repeat. Wirklich ganz tolle Platte. Danke Carsten.