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Junior

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„Happy Up Here“, der Auftakt zum dritten Röyksopp-Album, ist ein augenzwinkerndes Selbstplagiat von „Eple“, das im Jahr 2001 auf Melody AM erschien, einem der wohl wichtigsten Popalben dieser Zeit. Was folgt, wird all jene, die dem 2005er-Album The Understanding nicht mehr folgen mochten, nicht gerade versöhnlich stimmen. Junior speist sich aus drei Jahrzehnten Eurodisco und 35 Jahren Europop. Die der Erwartungshaltung entsprechenden Anklänge an das Erbe von Vangelis oder an den frühen Spacepop von Jean-Jacques Perrey treten in den Hintergrund. Stattdessen setzt sich eine Assoziationsmaschine in Gang, die den Confessions On A Dancefloor-Produzenten Stuart Price, Kylie Minogue, den späten Mike Oldfield (also eher „Moonlight Shadow“ als Tubular Bells), Daft Punk oder – in den etwas besseren Momenten – auch die Schweden von Ace Of Base ausspuckt. Was dem Mainstreampop von Röyksopp im direkten Vergleich zu Ace Of Base zum Nachteil gereicht, ist der Hang zur breitwandig inszenierten Selbstironie. Die Gesangsparts haben Torbjørn Brundtland und Svein Berge rein skandinavisch und zu hundert Prozent weiblich besetzt. Mit Karin Dreijer Andersson von The Knife und der wie Röyksopp aus Tromsø stammenden Anneli Drecker begegnen einem zwei Sängerinnen, die bereits den Vorgänger The Understanding geprägt hatten. Außerdem gibt die Schwedin Robyn, bekannt geworden als Madonna-Toursupport, die Kylie. Und Lykke Li darf sich zwar selbst spielen, wird aber von Röyksopp fast so gnadenlos an eine einschüchternd mächtige Synthiewand gefahren wie Karin Dreijer Andersson in ihren bepopen Songs. Für die raren Glücksmomente sorgt neben dem Instrumental „Röyksopp Forever“ das wunderschöne „You Don’t Have A Clue“, gesungen von Anneli Drecker. Glaubt man der Ankündigung von Torbjørn Brundtland und Svein Berge, wird diese juvenile, extrovertierte Seite von Röyksopp bereits Ende des Jahres ihren Gegenpart in einem introvertierteren Album finden. Der title: Senior.

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