Der Kalifornier Jimmy LaValle hatte eines Tages die Nase voll vom Touralltag, den er mit seiner Noisepunk-Combo Locust und diversen anderen Bandprojekten Jahr für Jahr durchlebte. Um seinem musikalischen Drang dennoch ein Ventil zu bieten, rief er 1999 sein Soloprojekt The Album Leaf ins Leben. Nach einer gemeinsamen US-Tour mit Sigur Rós wurde das dritte Album dann mit ihnen zusammen in Finnland aufgenommen und mit üppiger Liveband zu einem massentauglichen Phänomen aufgepeppt. Auf dem mittlerweile vierten Album mit dem title „Into The Blue Again“ konzentriert sich LaValle wieder auf seine Arbeit als Solokünstler, er spielte alle Instrumente selber ein. Das Ergebnis ist eine Mixtur aus melancholischem Indiepop und verträumter Electronica. Tunes wie „Red Eye“ erinnern ein wenig an digitalisierte Boards Of Canada mit Streicherarrangements und „See In You“ hätte auch von Telefon Tel Aviv sein können, die – wenig überraschend – schon mal bei The Album Leaf mitgewirkt haben. Lepoper fehlt einem manchmal die Experimentierfreudigkeit, die „Into The Blue Again“ vom kalkuliert klingenden Emo-Electronica-Pop-Projekt zu einem einzigartigen Album hätte machen können.