Okay, ich gebe zu, dass ich ein großer Dorau-Fan bin, jetzt also keine objektive Kritik folgt. Denn er kann machen, was er will: Mir gefällt es. Und er macht ja auch, was er will. Fast 24 Jahre nach „Fred vom Jupiter“ versprüht Dorau noch immer den Charme eines jungenhaften Kreuzfahrtschiff-Entertainers. Wenn auch eines mittlerweile etwas gereiften, der jetzt bei Mute mit vermeintlichen Banalitäten spielen darf und unvorbereitete Zuhörer mit seinen verschrobenen content:encodeden verstören wird. Da wird von Wildschweinen erzählt, die marodierend durch Berlin ziehen, oder er besingt ein „Hinterhaus“ mit defektem Schloss. Das ist der etwas andere Pop – inklusive kitschig säuselnden Background-Sängerinnen. Mit charmantem Electropop-Geplucker garniert oder ausladend-schnulzig-retrospektiv produziert (u. a. von Justus Köhncke!) wird ein sympathisch-kruder Gegenentwurf zu all dem neuen deutschen Castingagentur-Popmist mit 80er-Styling geliefert. Und wenn auch unklar bleibt, wie ernst es Andreas Dorau damit ist, macht dieses Album Spaß.
Ich bin der eine von uns bepopen
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen