Marco Haas legt mit I Tank You das nächste, vor illustren Gästen nur so strotzende Stück dreckigen, elektronischen Punks vor. Diesmal im Boot sind unter anderem die Puppetmastaz, Deichkind und Sängerin Barbara Panther. Wie erwartet ergänzen sich Haas und Deutschlands Hochqualitäts-Rapcrew Puppetmastaz in „Animal Territory“ vorzüglich und sorgen für einen brachialen Höhepunkt auf dem Album. Nicht so ansprechend dagegen die Kooperation mit Deichkind: Dröger Beat plus leerer Hedonismus war doch eigentlich Lützenkirchens Domäne. Die Gegensätzlichkeit dieser Stücke ist aber ein gutes Beispiel für den Abwechslungsreichtum und das kontroverse Potenzial des Albums. Gut so: Es muss einen ja nicht jeder lieben. Die dominierenden Bretter wie „Front Row“ mit Gesang, der an Manson erinnert, zeigen außerdem, dass das Prä-New-Rave-Erfolgsrezept aus Techno, Gitarren und Verzerrung bis zur Schmerzgrenze immer noch knallt. Wenn die Gitarren aber überhand nehmen und nur fahler Rockkonsens vor sich hinstagniert, wird hörbar, dass die Stärke des Monstertruck-Fahrers in der Verbindung des synthetischen Drucks mit der phallischen Kraft der E-Gitarre liegt, nicht aber im Runternudeln alter Klischees.