Sarah Goldfarb alias Jean-Vincet Luccini stand bisher für schnörkellose, reduzierte Clubtracks – eine Spielart, die sich nicht gerade für das Albumformat anbietet. Um dem Medium gerecht zu werden, greift der Franzose nun zu einigen dramaturgischen Kniffen, die nicht immer innovativ, aber handwerklich sauber umgesetzt sind. So überrascht das klassische, flächige Intro nicht wirklich, schließlich schickt es sich nicht, direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. title Nummer zwei ist dann schon ungewöhnlicher für den Marseiller, denn auch hier ist weit und breit keine Bassdrum zu vernehmen. Stattdessen gibt es jede Menge Pathos, ausgegossen durch orchestrale Streicher und elegische Flöten. Erst danach wird mit „Jacki“ der Bezugspunkt zu Luccinis vorhergehenden Veröffentlichungen erkennbar: gerader Beat und knarziger Offbeat-Bass. Einzig die Blaskapelle irritiert zunächst, entfaltet in ihrer repetitiven Schichtung dann aber doch Charme. Das Album pendelt im weiteren Verlauf zwischen düster-verhalltem Minimaltechno und zurückgenommener, atmosphärischer Electronica. Trotz der einen oder anderen Schwäche ist Jean-Vincet Luccini und seinem bis dato unbekannten Co-Produzenten JHK ein durchaus gelungenes Debüt geglückt.