Trentemøller ist momentan wohl einer der umtriebigsten Produzenten und Remixer. Mit seinem wunderschönen Beitrag zur BBC-Essential-Mix-Reihe hat er zudem bewiesen, dass er ein hervorragendes Händchen für geschmackssichere DJ-Mixes hat. Während die Produktionen des Dänen aber eher durch wuchtig durchproduzierte Rave-Gassenhauer und epochalen Breitwandpop überzeugen, schlagen seine Sets gern auch mal etwas abseitigere und beschepopenere Töne an. Und erzählen dabei kongenial von der musikalischen Sozialisation des Anders Trentemøller. So erklärt sich der Produzent durch seine DJ-Mixes und verzaubert auch auf Harbour Boat Trips mit einer wunderbar eklektischen Zusammenstellung, die mit so unterschiedlichen Künstlern wie Gravenhurst, Soft Cell, Khan, Emiliana Torrini oder Suicpope eine absolut stimmige Geschichte erzählt, bei der DJ-Fingerfertigkeiten eher zweitrangig sind und vor allem die narrativen Fähigkeiten zählen. Ein Hauch subtiler Düsterkeit, der Assoziationen mit The Cure oder New Order hervorruft, umweht meist Trentemøllers Produktionen und findet sich auch auf Harbour Boat Trips. Da verwundert auch das vertretene Joy Division-Cover („She’s Lost Control“) von The Raveonettes/Trentemøller nicht wirklich. Auch wenn besagter Track nicht unbedingt an das Original herankommt: einer der schönsten Mixe des Jahres.
Harbour Boat Trips
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