Múm gelten als Inbegriff für isländisch verspielte Experimente mit Electronica und akustischen Instrumenten. Typisch für den Sound der Band war bisher auch die kindliche Stimme von Kristín Anna Vlatýsdóttir, die mittlerweile eigene Wege geht. Das verbliebene Gründungsduo Gunnar Örn Tynes und Örvar Dóreyjarson Smárason hat sich für Go Go Smear The Poison Ivy fünf neue Mitstreiter gesucht, was man dem Album durchaus anhört. Der Gesang ist mit einer Frauen- und einer Männerstimme besetzt, und die akustischen Instrumente stehen nun stärker im Vordergrund als die Elektronik. In der an Robert Wyatt erinnernden Nummer „Moon Pulls“ mit Gesang und Klavier bleiben die elektronischen Geräte sogar gänzlich ausgeschaltet. Insgesamt wirken Múm zupackender als bisher, zugleich strukturieren sie ihre Stücke etwas konventioneller. Sonderbar klingen sie dabei immer noch, wenn auch nicht mehr ganz so versonnen melancholisch wie früher. Go Go Smear The Poison Ivy lockt wie seine Vorgänger in eine Kinderwelt mit zart angedeuteten Abgründen, doch diesmal sind die Kinder nicht mehr im Vorschulalter.
Go Go Smear The Poison Ivy
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