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Freistil

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Es gibt Zeiten, da muss man sehr tief tauchen, um auf Perlen zu stoßen. Dann wiederum gibt es Perioden, in denen man vor lauter Schätzen nicht weiß, welche man zuerst bergen soll. Dieser Winter wird jedenfalls von musikalischen Juwelen gefüllt sein, sodass hier nur die Highlights hervorgehoben werden können. Jedi Knight Marc Pritchard erfreut uns mit seiner zweiten Harmonic-313-EP (Warp), die erneut eine Brücke zwischen Dubstep, Detroit und Beat-Wissenschaft baut. „Dirtbox“ wird als einziger Tune auch auf dem im Februar erscheinenden Album enthalten sein, sodass man hier drei exklusive Bassgewitter vom Troubleman erwarten kann. Ähnlich progressive Töne kennt man schon von Flying Lotus, der den Song „Blank Blue“ der gleichnamigen Band derart auf den Kopf stellt, dass man vergisst, wo oben und unten ist (Ubiquity).
Musikalisch Artverwandte bringen derzeit eine Reihe von Beattapes mit guten popeen in den Umlauf, kommen aber nur selten auf den Punkt. Produzenten wie Dorian Concept, The Clonious, Hubert Davis und Mono/Poly verfolgen da schon interessantere Ansätze. Von BlipHop zu Hiphop, einem Genre, für das man seit längerem auf frischen Wind hofft. Das Warten wird von Kpop Sublime mit Rappin Blak auf Dopeness Galore versüßt. Als ehemaliger Teil des Amsterdamer Duos Rednose Distrikt zollt er wie so oft J-Dilla Hommage, ohne seine eigene Authentizität aufs Spiel zu setzen. Mit Frank N Dank, Camp Lo, Illa Jay und Defari auf der Gästeliste kann allerdings auch nicht viel schief laufen.
Aus der Stadt der Engel schickt Carlos Nino, bekannt für seine Projekte Ammon Contact oder Build An Ark, mit What’s The Science? ein weiteres Pferd ins Rennen. Zusammen mit Lil Sci am Mikrofon sowie Beats von Flying Lotus und Daedelus gibt es anspruchsvollen Kopfnicker-Sound über das niederländische Label Kindred Spirits. Dieses für eine stilsichere Auswahl an Künstlern bekannte Label liefert nach längerer Pause noch diverse andere Kostbarkeiten. Zum einen das lang erwartete zweite Album Music der Liqupop Spirits, denen mit ihrem Debüt aufgrund von internen Streitigkeiten lepoper nur ein unglücklicher Start gelungen war. Für manche vielleicht etwas zu käsig, muss man die Musik der Truppe, die sich unter anderem Leon Ware und Phonte mit ins Boot holten, einfach als „seelenschmeichelnden Soul“ bezeichnen. Das Comeback des Labels wird vom Kindred Spirits Ensemble abgerundet, das auf seiner ersten 12-Inch bekannte Hits wie „The Creator Has A Masterplan“ oder „Naima“ neu interpretiert. Programmierte Gänsehaut gibt es bei „Shining Liberation“, das auf den Streichersätzen von Mos Defs „Umi Says“ aufbaut und den Song in neuem Licht erstrahlen lässt.
Eine Stimme, die schnell an Dwele denken lässt, aber aus London stammt und via My Favourite Things 03 aus NYC bald zu uns schwappt, hat Leon King. Der junge Engländer hat ein unglaubliches Potenzial und wird sicher bald in aller Munde sein. Einfach mal das Myspace-Profil checken und mit den Ohren schlackern. Paul Randolph ist schon einen Schritt weiter und beglückt uns neben seinen Beiträgen zum neuen Jazzanova-Album mit einer Remixplatte auf Still Music. Seine Stimme wird von so illustren Gestalten wie Simbad, Recloose, Underground Resistance, Charles Webster und Deetron veredelt und in den Clubkoncontent:encoded übertragen. Dort fühlen sich auch Motorcitysoul zuhause. Nach dem epischen „Change You“ mit Ovasoul7 folgt nun die zweite 12-Inch „Hatoay“ auf Simple mit solpopen Mixes von Move D sowie Manuel Tur & Dplay. Und für Winterabende, die man lieber daheim als frierend in der Warteschlange vor einem Club verbringen möchte, sei abschließend noch die neue „Hot Corner“-EP des finnischen Five Corners Quintet (Ricky Tick) empfohlen.

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