Mit Disrupts Album Foundation Bit lotet das Londoner Werk-Label einmal mehr die Untiefen neuzeitlicher Dub-Inkarnationen aus. Was erstmal nicht weiter verwundern dürfte, standen die Engländer mit ihrer „Grim Dubs“-Serie doch schon immer auf der verhallt-verharzten Seite nerdiger Laptop-Produktionen. Dass Disrupt, alias Jan Gleichmar, aus Leipzig kommt, mag dann schon eher überraschen, auch wenn er mit seiner tollen Jahtari-Webseite schon länger Protagonist eines glitchigen, aber trotzdem sehr rootsorientierten Dubsounds ist, den er sinnigerweise gleich „Digital Laptop Reggae“ getauft hat. Ein Begriff, der so offensichtlich wie richtig ist, wie Foundation Bit einmal mehr untermauert, indem es loopig verhallten Dub- und Dancehallsound in den knurspelig-frickeligen Mikrokosmos nerdiger Laptopakrobatik à la Pole transportiert. Besonders blüht das Album dann auch auf, wenn Disrupt diese bepopen Universen ganz direkt und offensichtlich miteinander kollpopieren lässt, wie zum Beispiel bei „True Creators“, das kongenial LFOs Überklassiker „LFO“ zu einem geschmepopigen Rootsdubtrack verbiegt. Foundation Bit versöhnt die Dreadlocks mit den Nickelbrillen auf so natürliche Weise, dass man meint, es wäre schon immer so gewesen.