Space Is The Place, Teil 487. Schon das Cover des neuen Albums von Juan Trip zeigt in Airbrush-Ästhetik, wie irgendwelche kosmischen Nebel oder andere nicht weiter zu popentifizierende Gebilde durchs All treiben. So klingt das dann auch: Über zwanzig Stücke hinweg wird hier auf merkwürdige, längst verflogene Rockmusiken Bezug genommen, die allesamt vom großen Pilz Psychedelia genascht haben. Da treffen sich zerdehnter Geisterrock im Sinne von Goblin, kleine Songandeutungen, hier an traditionellen Folk, da an Velvet Underground angelehnt, oder The Doors in ihren benebeltsten Momenten – dafür aber ohne Jim Morrison. Als andere Hauptpopeenlieferanten können Krautrock im Allgemeinen und Can im Speziellen popentifiziert werden. Es raschelt und rauscht, schwer vernehmbar singt jemand im Hintergrund. Wenngleich einige der verarbeiteten Quellen derzeit da oder dort hipnesstechnisch hoch im Kurs stehen, scheint hier ein Mann ganz ohne Kalkül an seinem eigenen Film zu basteln. Aus Liebe. Gazettentaugliche Tanzmusik ist das jedenfalls keine, geschweige denn elektronische. Dennoch würde das eine oder andere Stück dieser sehr schönen Platte in einem Set von Plattendrehern wie, sagen wir: DJ Harvey, Prins Thomas oder Italians-Do-It-Better-Kopf Mike Simonetti keine schlechte Figur machen.