Wie muss es klingen, wenn man zu fallenden Schneekristallen den Soundtrack schreiben würde? Vielleicht war es diese Frage, die bei der „Espalande EP“ von Stefan Schwander im Raum stand. Zumindest beeindruckt schon „I Am A Click Track“ mit einer entwaffnenden Leichtigkeit und fast greifbarer Schönheit, bei der selbst nach sieben Minuten Verwunderung besteht, warum der Track ein Ende haben musste. „Surrender“ dann etwas zielloser, aber mit einer deutlich hörbaren Plocker-Bassdrum, die definitiv im Fuß ankommt. Beim titletrack muss ich andauernd an Sascha Funkes „Bravo“-Album denken, was dann doch irritiert, aber auf keinen Fall negativ verstanden sei.
Und noch einmal Herr Schwander, dieses Mal auf Level Records. Wieder verfällt man bei seinen tight geschnittenen Produktionen in malerische Beschreibungen: „Laziness“ ist ein extrem dichter Track, der nach Nebel und einem Kommissar bei Falllösung klingt. Und da passt dann auch das cheesy Trompetensampel. „Snowflake Funk“ klingt dann schon eher nach einem Intermezzo, bei dem die Fortsetzung noch geschrieben werden muss. Bei „Dusty“ zeigt die Uhr eher eine Morgenstunde; es riecht nach Kaffee und Friedensnobelpreise werden gleich im Dutzend verliehen. Bei „Slipstream“ zeigt sich, was ein guter DJ mit so einem Track beim richtigen Publikum anstellen kann – man wird noch Jahre später Leute hören, die das Wort Endorphin an der triefenden Clubwand sahen.
Esplanade EP / Laziness EP
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