Hätte Robert Moog nicht die analoge Technik-Musik-Wunderwelt erfunden, dann würde der Berliner Housemeister sicherlich Punk mit drei Akkorden machen – und mit Attitüde. Und Rotz! Herrlich respektlos, das ist er, der Housemeister. Sein Notebook mit dem angekauten Apfel, das spielt er wie ne Schrammel-Gitarre. Und die Systemstimmen lässt er zwischendurch seine Spam-Mails vorlesen: Viagra, Cialis – enlarge your dose! Welche Grenzen, bitte? Der Housemeister verbaut alles, was gut klingt. Und wenn nicht gut, dann wenigstens interessant. Techno? Electro? Big Beat? Mash-Up? Lass das bloß nicht den Housemeister hören – der schätzt Grenzen gar nicht! Bitte? Durchgeknallt? Nicht der Housemeister! Spaß hat er! Selbst und im Gepäck! Er bewirkt, dass du ihn zwar nicht ernst nimmst, statt dessn aber dich und deine Genre-Hörigkeit hinterfragst. Wenn du das nicht verstehst, dann ist es nicht sein Problem. Und der Dancefloor versteht jedes seiner Stücke – denn egal in welchem Tempo, in welcher Instrumentierung, egal in welchem Stil – He Kicks ass! Na und, dann interpretiert er eben Prodigy mit "Smoke My Bitch Up" im Piano-Swing. Er darf sowas. Und wenn dir die Tränen kommen, am Schluss, bei "Das Rhodes und wir", spätestens dann dürfte dir klar sein, dass du diesem Album verfallen bist.