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Enjoy The Silence Vol. 2

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Ein Orchester stimmt sich ein. Regen fällt auf ein Zeltdach. Ein doppelt in Natur und Kultur fixierter Körper wird zur Bedingung des Lauschens, des ungerichteten Hörens und so beginnt Koss alias Kuniyuki eine Reise („Voyage“) die kein Ziel kennt, eröffnet die zweite Ambientcompilation auf Mule Electronics, die besser <i>Enjoy The Rest</i> geheißen hätte, weil Musik Musik ist und nicht Stille. Lawrences edle Einfalt passt sogar doppelt ins Programm („Floating“, „Above The Sky“), klassischer, stereotyper Chillout, ungehörte Melodien. Wann schreibt er den ersten Soundtrack? Tobias Freund & Max Lodenbauers Avantgarde-Institut NSI. demonstriert, dass Ruhe nicht an Harmonie gebunden ist („Krawkow No. 6“). Terre Thaemlitz schreibt sich noch offensiver in die Tradition der Chance-Music ein: „Fagjazz Study For 12 Mode Sources And 6 Additions“ bildet das Herzstück der Auswahl. Im Hintergrund doziert John Cage. Nach der Pause eröffnet das Indivpopual Orchestra (Fumiya Tanaka) noch mal neu. Die Stimmung wird weicher, verspielter und ein bisschen infantil (Sebastian Mullaert mit „Låt Björkarna Vissna“). Donato Dozzys „Moonlight“ ist Neunziger-Retroelectronica, und Kassem Mosses Projekt Seltene Erden („Bayan Obo“) knüpft daran super an, klingt neu, schreibt das Genre weiter. Wie zu erwarten, endet das Ganze dann doch kitschiger, als es begonnen hatte. Der Schwede mit dem bescheuerten Pseudonym Porn Sword Tobacco klimpert das schöne Konzert oder Naturschauspiel zu Ende („Always“). War es der Orchestergraben einer Openair-Seifenoper, der sich am Anfang warmgespielt hat?

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