Ein von zuckersüßer Melancholie angetriebenes Singer/Songwriter-Album legt Jörg Follert aka Wechsel Garland da vor. Und Singer/Songwriter ist hier ernst zu nehmen, denn der Künstler singt bei beinahe jedem Stück mit zerbrechlicher Stimme, unterstützt von den Gastsängerinnen Niobe und Natalie Berpopze. Im Gegenzug wird die Elektronik fast ganz zurückgenommen. Gitarren und sanfte Rhythmen bestimmen das Geschehen, Anmutungen von Jazz und Bossa Nova schwirren durch den Raum, anmutig traurig und von leiser Schönheit. Nur ab und an scheinen kleine, behäbig klopfende Beat-Miniaturen durch oder verhalten anschwellende Synthesizer-Flächen. Oder Follerts elegische Mundharmonika. Traurige, verlassene, nach verflossener Liebe klingende Balladen sind das, jedoch ohne Groll gegen die alte Liebe, vielmehr die Stimmung retrospektiver Erinnerung bei einem Glas Rotwein und Kerzenschein. Hach, seufz.